Landtag: CSU und Freie Wähler fordern niedrigere Führerscheinkosten

Nicht selten kostet ein Führerschein mehr als 4.000 Euro. Viel Geld, welches nicht nur jungen Menschen oft fehlt. Nun soll die Preisspirale politisch gestoppt werden.

CSU und Freie Wähler im bayerischen Landtag fordern eine Senkung der Kosten für Führerscheine. „Die Befähigung ein Auto zu fahren, darf nicht zum Luxusgut werden, das sich nur noch wenige leisten können“, heißt es in einem entsprechenden Antrag der Regierungsfraktionen. Da CSU und Freie Wähler im Landtag eine Stimmmehrheit haben, ist die Zustimmung des Parlaments eine Formsache. Vor rund einem Jahr hatte die Unionsfraktion im Bundestag einen ähnlichen Antrag eingereicht, allerdings ohne nennenswerten Erfolg.

Steigende Kosten auch ein Grund für Fachkräftemangel

„Der Landtag stellt fest, dass Mobilität insbesondere für junge Menschen im ländlichen Raum besonders wichtig ist. Allerdings sind die Kosten für den Führerschein in den letzten Jahren stetig gestiegen“, heißt es weiter im Antrag. Daher solle die Staatsregierung prüfen, wie die Kosten gesenkt werden könnten. 

Der Antrag zielt nicht nur auf das für beide Parteien wichtige Klientel der Landbevölkerung ab, auch der Fachkräftemangel für Busse und Lkw wegen teurer Prüfungen wird als Grund genannt.

Keine Abstriche bei der Verkehrssicherheit

„Wenn die Kosten des Führerscheins immer weiter steigen, müssen wir neue Möglichkeiten prüfen, dem entgegenzuwirken. Ich bin überzeugt, dass sich durch Digitalisierung und passgenaue Unterstützung von Fahrschulen, DEKRA, TÜV und Co. der Prüfungsaufwand und auch die Kosten deutlich senken lassen – und das ohne Abstriche bei der Verkehrssicherheit“, sagte CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek. Kritisch zu hinterfragen sei auch, ob es wirklich 1.200 Prüfungsfragen – und damit weit mehr als früher – brauche.

Führerscheine kosten oft mehr als 4.000 Euro

Die Kosten für die Fahrerlaubnis steigen seit Jahrzehnten immer weiter an. Der ADAC berichtete im vergangenen Jahr unter Berufung auf eine Umfrage von Kosten von bis zu 4.400 Euro. Der Antrag nennt als Möglichkeiten zur Kostensenkung auch die Betriebskosten für die Fahrschulen sowie die Vorgaben für die Prüfungen. So sei ein Kostentreiber, dass in bestimmten Fällen ein zusätzlicher Anhängerführerschein benötigt werde, den es früher nicht gegeben habe.