Bei den privaten Omnibusunternehmen im Südwesten gab es mehrere Warnstreiks. Die Gewerkschaft Verdi wollte so den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Ist die Strategie aufgegangen?
Die Gewerkschaft Verdi hat die Tarifverhandlungen im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg für gescheitert erklärt. „Trotz der vorangegangenen mehrtägigen Warnstreiks mit hoher Beteiligung haben die Arbeitgeber ihr Angebot nur wenig verbessert“, teilte Verdi nach der vierten Verhandlungsrunde am Abend mit.
Die Tarifkommission habe daraufhin das Scheitern der Verhandlungen erklärt. Verdi bereite sich nun auf eine Urabstimmung vor. Stimmen dabei über 75 Prozent der Mitglieder zu, seien unbefristete Streiks möglich, hieß es.
Verdi fordert für die rund 9.000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe unter anderem neun Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie 100 Euro mehr pro Monat für Auszubildende – bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber hätten nun ein Plus von 3 und 2,5 Prozent zum Juli 2025 und 2026 angeboten, hieß es in der Verdi-Mitteilung – bei einer Laufzeit von 27 Monaten. „Bei der betrieblichen Altersvorsorge waren sie zu keinen weiteren Zugeständnissen bereit.“
Zu späte und zu niedrige Erhöhungen bei einer zu langen Laufzeit könnten nicht akzeptiert werden, so Verdi. Vom Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) gab es zunächst noch keine Informationen.