Stiftung Warentest: Wo die Kreditkarte kostenlos ist – wenn Sie einen Haken beachten

Ohne echte Kreditkarte kann man manchmal blöd da stehen: Die Stiftung Warentest erklärt, wo Kunden eine kostenlose Kreditkarte herbekommen – und was zu beachten ist.

Beim Thema Kreditkarte gab es in letzter Zeit einige Verwirrung. Denn einige große Banken geben mittlerweile standardmäßig Karten aus, auf denen zwar „Visa“ oder „Mastercard“ draufsteht, bei denen es sich aber nicht um echte Kreditkarten handelt, sondern um sogenannte Debitkarten. Diese sollen eigentlich sowohl die Girocard (hieß früher EC-Karte) als auch die Kreditkarte ersetzen.

Tatsächlich wird die Debitkarte bisher aber nicht überall akzeptiert. In Deutschland nehmen manche Läden nach wie vor nur „EC-Karte“ (also Girocard), die aber wiederum im Ausland meist nicht funktioniert. Im Urlaub hingegen benötigt man in manchen Fällen eine echte Kreditkarte, zum Beispiel bei der Mietwagenbuchung. Die Kreditkarte gibt es bei vielen Banken aber oft nur gegen eine satte Extragebühr dazu.

Die Stiftung Warentest rät daher: Wenn die Kreditkarte der Hausbank mehr als 30 Euro Gebühren im Jahr verursacht, sollte man lieber zur Kreditkarte eines anderen Anbieters greifen. Denn es gibt günstigere oder sogar kostenlose Kreditkarten. Und das teils sogar ohne, dass man dazu gleich ein Girokonto eröffnen muss, wie die Warentest-Experten in einem aktuellen Testbericht schreiben.

Vier Kreditkarten kostenlos

Die Warentester verglichen dafür die Preise für gängige Kreditkarten ab dem zweiten Jahr (um Neukundenboni auszuschließen). Dabei gingen sie einmal von einem Standardnutzer aus, der die Karte regelmäßig zum Einkaufen online und im Geschäft nutzt. Und sie berechneten die Kosten für eine Reisende, die mit der Karte zusätzlich im Ausland Geld am Automaten abhebt und im Geschäft bezahlt.

Komplett ohne Gebühren fuhren beide Modellkunden mit vier Visa-Kreditkarten ohne Girokonto: der Kreditkarte der Bank Norwegian, der Genialcard der Hanseatic Bank sowie den Kreditkarten von Paysol und Awa7, beides ebenfalls Kooperationspartner der Hanseatic Bank. Zudem empfehlen die Warentester die Mastercard-Kreditkarte der Norisbank, die an die Eröffnung eines kostenlosen Girokontos geknüpft ist.

Kostenfalle „Teilzahlung“

Wirklich kostenlos sind die vier empfohlenen kontounabhängigen Karten nur, wenn die Kunden einen kleinen Haken umgehen, den die Anbieter eingebaut haben. Im Kartenantrag ist nämlich jeweils die Option „Teilzahlung“ voreingestellt, berichtet Stiftung Warentest. Das bedeutet, dass Kreditkarten-Zahlungen nicht automatisch am Ende des Monats komplett vom Girokonto abgebucht werden, sondern dass ein Teil als Kredit auf der Karte verbleibt – für den dann teils hohe Zinsen bezahlt werden müssen.

Diese auch als „revolving credit“ bezeichnete Ratenfunktion findet sich auch bei weiteren Anbietern – sie sollte möglichst schon beim Kartenantrag abgewählt werden. Bei der Norisbank und einigen anderen Kreditkarten im Test war die potenziell teure Ratenoption nicht voreingestellt. Bei manchen Kreditkartenanbietern lässt sich die Funktion gar nicht abstellen, Verbraucherschützer raten von solchen Karten ab. Hier müssen Nutzer die Kartenumsätze immer aktiv selbst ausgleichen, um nicht in die Kostenfalle zu laufen. 

Grundsätzlich sollten Kunden bei der Kreditkarte neben dem Jahres-Grundpreis auf die Kosten fürs Geldabheben im In- und Ausland sowie die Gebühren für Kartenzahlung in Nicht-Euro-Ländern achten.

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