Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm schließt neben Stuttgart 21 auch den Neubau der bereits eröffneten Strecke Wendlingen-Ulm ein. Bald wird der Saft fließen.
Die Deutsche Bahn wird vom 1. März 2025 an entlang der Neubaustrecke Stuttgart–Wendlingen zwischen dem Filder- und dem Albvorlandtunnel den Strom einschalten. Die Oberleitung, einschließlich aller zugehörigen Leitungen und Anlagen, stehe ab diesem Zeitpunkt mit 15.000 Volt unter Spannung, heißt es in einer Pressemitteilung.
Warnung vor Gefahren
Mit der Einschaltung seien Gefahren verbunden. Wer auf Brückenvorbauten, Maste oder Wagen klettere, begebe sich in Lebensgefahr. „Bereits ein Abstand von weniger als drei Metern zu den stromführenden Anlagen kann zu einem tödlichen Stromschlag führen“, heißt es im Text. Wer unter anderem Luftballons oder Flugdrachen in der Nähe der Oberleitung fliegen lasse oder Wasserschläuche nutze, riskiere sein Leben.Die Bahnstrecke Wendlingen-Ulm ist Teil des Milliardenprojekts Stuttgart 21. Das umstrittene Projekt steht für die komplette Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart, nicht nur für den Umbau des Hauptbahnhofs der Landeshauptstadt. Gebaut werden neue Bahnhöfe, Dutzende Kilometer Schienenwege und Tunnelröhren, Durchlässe sowie Brücken. Stuttgart 21 soll dazu beitragen, die Reisezeiten im Fern- und im Regionalverkehr erheblich zu verkürzen. Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm schließt neben Stuttgart 21 auch den Neubau der bereits eröffneten Strecke Wendlingen-Ulm ein.
Stuttgarter Bahnhof soll Ende 2026 in Betrieb gehen
Mit der Eröffnung des künftigen Hauptbahnhofs geht laut Bahn auch die Strecke Stuttgart–Wendlingen in den kommerziellen Betrieb. Zuvor seien verschiedene Testfahrten auf der Neubaustrecke vorgesehen. Bei den sogenannten Hochtastfahrten wird die Geschwindigkeit nach und nach gesteigert. Die Bahn weist auf das dadurch entstehende Gefahrenpotenzial hin: Herannahende Züge seien kaum wahrnehmbar, und es könne beim Vorbeifahren eine starke Druck- und Sogwirkung entstehen.
Der Tiefbahnhof in der Stuttgarter Innenstadt soll Ende 2026 in Betrieb gehen. Der Konzern beziffert die Gesamtkosten für das Projekt auf rund elf Milliarden Euro und hat zusätzlich einen Puffer von 500 Millionen Euro einkalkuliert. In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Kostensteigerungen gegeben. Als Grund dafür hatte die Bahn zuletzt gestiegene Baupreise genannt.