Krankenhausfinanzierung: Darlehen für Uniklinikum im Landesetat vorgesehen

Für Wirbel sorgte im Sommer ein Hilferuf aus dem Universitätsklinikum Jena wegen unzureichender Finanzierung. Diese soll mit dem für April erwarteten Beschluss des Landesetats gesichert werden.

Das Universitätsklinikum Jena soll mit einem Darlehen des Landes finanziell auf stabile Füße gestellt werden. In diesem Jahr sollen dem Klinikum nach Angaben der SPD-Landtagsfraktion daraus zunächst 48,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Das Darlehen sei auf insgesamt drei Jahre ausgelegt und habe ein Gesamtvolumen von 122,3 Millionen Euro, sagte die haushaltspolitische Sprecherin der Fraktion, Janine Merz, auf Anfrage. 

Die Regierungskoalition aus CDU, BSW und SPD hatte sich kürzlich mit der oppositionellen Linken auf einen Kompromiss für den Landeshaushalt 2025 verständigt, im Etat geht es auch um die Mittel für das landeseigene Uniklinikum. Der Haushalt soll Anfang April vom Landtag beschlossen werden.

Hilfen für Liquidität und Investitionen

In den Jahren 2026 und 2027 soll das Klinikum Tranchen von bis zu 38,2 Millionen Euro beziehungsweise 35,9 Millionen Euro abrufen können, erläuterte Merz. Jeweils 10 Millionen Euro seien zur Liquiditätssicherung gedacht, die nur im Bedarfsfall ausgereicht würden. Die restlichen Mittel sind für Investitionen und zur Kostendeckung bei Bauprojekten bestimmt, wie ein Sprecher des Bildungs- und Wissenschaftsministeriums bestätigte.

Nach einem Hilferuf des Klinikums im vergangenen Sommer wegen schwieriger Finanzlage hatte das Land noch kurz vor der Landtagswahl im September ein Entlastungspaket für das 1400-Betten-Haus geschnürt. Es umfasste unter anderem die Übernahme von Kreditverpflichtungen des Klinikums durch das Land und die Aufstockung des vom Land gezahlten Investitionszuschusses. Das Volumen der Hilfen für 2024 hatte das damals SPD-geführte Wissenschaftsministerium auf 20 Millionen Euro beziffert. 

Das Uniklinikum Jena ist nach eigenen Angaben mit knapp 7.000 Beschäftigten in 31 Kliniken und 26 Instituten, rund 2.700 Studierenden und mehr als 380 Auszubildenden aus 78 Nationen der größte Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb in Thüringen. Stationär werden jährlich mehr als 45.800 Patienten behandelt, hinzu kommen 517.000 ambulante Behandlungen.