Vier Frauen in der Großstadt, die ihr Singleleben in vollen Zügen auskosten: „Sex and the City“ hat bis heute Fans. Und viele Themen aus der beliebten Serie bleiben relevant.
„Ich bin eine 34-jährige alleinstehende Frau, die in New York lebt. Ich trinke Kaffee, habe Sex, kaufe Kuchen und mag batteriebetriebene Geräte.“ So fasst Miranda, ihres Zeichens erfolgreiche Anwältin mit Hang zum Sarkasmus, ihr Leben zusammen. Zwar leben wir nicht alle in einer Millionenstadt. Doch mit frechen Sätzen wie diesem trifft „Sex and the City“ auch heute das Lebensgefühl von Menschen.
„Sex and the City“ wurde zwischen 1998 und 2004 ausgestrahlt und läuft bis heute erfolgreich beim Streaming-Anbieter Wow. Die Serie war zynisch, sexy, manchmal gar radikal zeitgeistig. Carrie, Charlotte, Miranda und Samantha begeisterten – und mit ihnen die vier Hauptdarstellerinnen Sarah Jessica Parker, Kristin Davis, Cynthia Nixon und Kim Cattrall. Auch deshalb zählt zum Beispiel der „Rolling Stone“ die Serie bis heute zu den 100 besten aller Zeiten.
„Sex and the City“ ist auch 20 Jahre später noch erfolgreich
Natürlich ist „Sex and the City“ nicht frei von Stereotypen und wird heute beispielsweise wegen fehlender Diversität kritisiert. Doch in vielen anderen Bereichen war die Show ihrer Zeit voraus. Zu Sarah Jessica Parkers 60. Geburtstag blicken wir darauf.
Abtreibungen werden enttabuisiert
In Staffel vier wird Miranda ungeplant schwanger. Sie denkt über eine Abtreibung nach. Trost sucht sie bei ihren Freundinnen, die von eigenen Abtreibungserfahrungen berichten. Offen wie selten wird in dieser Episode über Schwangerschaftsabbrüche gesprochen – und über die vielen Gründe, die hinter einer solchen Entscheidung stehen können.
Kein Fun Fact, sondern traurige Realität: Viele US-Amerikanerinnen haben heute weniger Rechte als bei der Ausstrahlung der Episode (mehr lesen Sie hier).
Familien sind vielfältig
Miranda wird von ihrem Ex-Freund schwanger und bekommt ihr Kind allein. Samantha datet eine Frau und Carries bester Freund Stanford Männer. Charlotte adoptiert ein Kind, weil sie nur schwer eigene bekommen kann. Und Carrie bekommt gar keine Kinder, thematisiert die Kinderfrage jedoch so offen, wie es eben viele Mittdreißiger tun. Alle finden ihren Weg – genauso wie im echten Leben auch.
Frauen haben Sex
Ob anal, oral, mit oder ohne andere Menschen: Die Episoden leben auch von ihren Sexszenen. Und den Hauptdarstellerinnen, die schonungslos von weiblicher Lust berichten – und der mal mehr, mal weniger erfolgreichen Erforschung eben jener. Am offensten lebt das Superfrau Samantha aus: „Ich werde tragen, was ich will, und blasen, wen ich will, solange ich atmen und knien kann.“ (Staffel fünf)
Am liebsten möchte man sagen: „Ach wirklich? Frauen haben Sex? Das ist doch keine Überraschung.“ In der Realität zeigt aber eine Studie aus dem vergangenen Jahr, dass es auf diesem Gebiet noch jede Menge Aufklärungs- und Nachholbedarf gibt. Nur 20 Prozent aller Frauen weltweit kommen beim Geschlechtsverkehr mit dem Partner zum Höhepunkt. Bei den Männern sind es immerhin 49 Prozent.
(Gute) Beziehungen sind toll – aber nicht das einzig Erstrebenswerte
Ja, die Suche nach der großen Liebe ist eines der Hauptelemente der Sendung. Doch zeigt die Serie auch vier erfolgreiche Frauen, die sich am Ende vor allem gegenseitig finden. Die immer füreinander da sind, nicht nur dann, wenn die Männer es nicht sind. Oder wie Charlotte es in Staffel vier treffend zusammenfasst: „Vielleicht sind wir unsere Seelenverwandten. Und dann könnten wir die Männer einfach diese großartigen, netten Kerle sein lassen, mit denen man Spaß haben kann.“
Weitere Quellen: Sex and the City, „Vogue„, „Vanity Fair„