In Potsdam ist eine Ausstellung zur Entführung des Nazi-Verbrechers Adolf Eichmann zu sehen. Moderator Günther Jauch unterstützt sie als Schirmherr und teilt eine persönliche Geschichte.
Moderator Günther Jauch (68) pflegt laut eigenen Angaben einen langjährigen Kontakt zu einer Holocaust-Überlebenden in Israel. Die Zeitzeugin Eva Erben habe ihm vor mehr als 20 Jahren einen Brief geschrieben, weil sie Fan seiner Sendung „Wer wird Millionär?“ sei, sagte Jauch bei der Präsentation einer Ausstellung zum Nazi-Verbrecher Adolf Eichmann in Potsdam.
„Das war natürlich am Anfang erst mal eine große Neugierde, als ich diesen Brief in der Hand hatte“. Sie habe ihn eingeladen, zu ihr nach Aschkelon zu kommen, wenn er in Israel sei. Dort habe er sie besucht. Seitdem sei Erben oft in Deutschland, sagte der Moderator. Sie hätten mindestens einmal die Woche Kontakt über Videoanrufe, Telefon oder zumindest über E-Mail.
Ausstellung befasst sich mit Entführung von Adolf Eichmann
Die Geschichte von Erben ist ein Teil der Sonderausstellung „How to catch a Nazi. Operation Finale: Die Ergreifung und der Prozess von Adolf Eichmann“ im Filmmuseum Potsdam.
Besucher erfahren, wie Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad im Mai 1960 den NS-Verbrecher und Holocaust-Organisator Eichmann aus seinem Versteck in Argentinien entführten. Er war unter den Nationalsozialisten an zentraler Stelle für die Ermordung von Millionen Juden verantwortlich. Nach einem Prozess in Israel wurde er zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Überwachungsaufnahmen und gefälschte Ausweise
Zu sehen sind etwa Überwachungsaufnahmen oder gefälschte Ausweisdokumente von Eichmann. Jauch unterstützt die Ausstellung in Potsdam als Schirmherr.
„Operation Finale“ stammt aus Israel und den USA und hatte in Deutschland erstmalig in München Halt gemacht. Dort hatte Jauch sie gesehen und sei begeistert gewesen, sagte er. Die Schau sei teils im Stil einer True-Crime-Erzählung gehalten, sodass sie auch junge Menschen ansprechen dürfte.
Die Sonderausstellung in Kooperation mit der gemeinnützigen Adolf Rosenberger gGmbH ist ab dem 27. März geöffnet und bis zum 1. Februar 2026 zu sehen. Das Filmmuseum Potsdam hat sie um eine Medienstation ergänzt, dort können sich Besucher etwa Ausschnitte von Filmen ansehen, die sich mit dem Thema beschäftigen. Zudem ist ein Begleitprogramm geplant.