Auszeichnung der Medien: Gauck erhält Freiheitspreis – Verleihung am Tegernsee

Gorbatschow, Kasparow, Selenskyj, Juncker – der Freiheitspreis der Medien ging bisher an viele besondere Persönlichkeiten. Auch in diesem Jahr reiht sich der Preisträger in die prominente Liste ein.

Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck erhält in diesem Jahr den Freiheitspreis der Medien. Den Preis erhält er nach Angaben der Weimer Media Group „für seinen unermüdlichen Einsatz für Demokratie und Freiheit“; die Verleihung soll am 7. Mai auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee stattfinden. Die Veranstaltung geht bis zum 9. Mai und könnte somit noch in die Zeit der Koalitionsverhandlungen und der Regierungsbildung im Bund fallen. In den vergangenen Jahren war immer eine Vielzahl von Bundespolitikern dabei, etwa CDU-Chef Friedrich Merz und SPD-Chef Lars Klingbeil. 

Jury: Gauck ist Visionär und Verfechter der Freiheit

„Joachim Gauck hat sein Leben der Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie gewidmet. Als Visionär und entschiedener Verfechter unserer freien Welt ist der 85-Jährige ein Vorbild in politisch angespannten Zeiten“, heißt es in der Begründung der Jury. Als Bundespräsident habe der evangelische Theologe gesellschaftliche Debatten geprägt – und präge sie bis heute. 

Weiter heißt es: Freiheit sei das große Lebensthema des ehemaligen Bundespräsidenten, sie entbehren zu müssen, habe Gaucks Kindheit und Jugend in der DDR geprägt. „Seine wortgewaltige Deutungsmacht, seine menschenfreundliche Entschiedenheit und scharfsichtige Verbindlichkeit machen ihn bis heute zur geistigen Leitfigur einer verunsicherten Nation und ihrer multipel bedrohten Freiheit“, so die Jury.

Selenskyj, Gorbatschow, Nawalny – Namhafte Liste der Preisträger

Der „Freiheitspreis der Medien“ wird jedes Jahr bei der mehrtägigen Veranstaltung an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens vergeben, die sich in besonderer Weise für die freie Meinungsäußerung, den Dialog und die Demokratie einsetzen. Im vergangenen Jahr hatten der kurz zuvor gestorbene Kreml-Kritiker Alexej Nawalny und seine Frau Julia den Preis erhalten, 2023 wurde Garri Kasparow ausgezeichnet. Zu den Preisträgern gehörten auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der ehemalige sowjetische Präsident Michail Gorbatschow.  „Gerade in Zeiten, in denen Populismus, Desinformation und autoritäre Tendenzen weltweit Hochkonjunktur haben, sind Persönlichkeiten wie Joachim Gauck wichtiger denn je“, betonten die Verleger Christiane Goetz-Weimer und Wolfram Weimer. Gauck war von 2012 bis 2017 Bundespräsident. Zu DDR-Zeiten war er evangelisch-lutherischer Pastor und Kirchenfunktionär.