Die Erde bebt in Myanmar und Thailand – aber auch in Nachbarländern ist das Erdbeben zu spüren. Berichten zufolge sterben mindestens 147 Menschen. Was ist sonst bekannt?
Ein starkes Erdbeben hat Teile Asiens erschüttert und Medienberichten zufolge Dutzende Menschen das Leben gekostet. Inzwischen wird immer mehr über Opfer und Schäden bekannt.
Was wir wissen
Der Ort: Das Epizentrum des Erdbebens lag laut US-Erdbebenwarte USGS in der Nähe der Stadt Mandalay, der zweitgrößten Stadt Myanmars.Die Stärke: Das Deutsche Geoforschungsinstitut (GFZ) in Potsdam meldete ein Erdbeben der Stärke 7,6 in circa 20 Kilometer Tiefe, die US-Erdbebenwarte USGS verzeichnete die Stärke 7,7 in 10 Kilometer Tiefe. Zudem registrierten die US-Forscher ein paar Minuten später etwas südlich ein weiteres Erbeben mit einer Stärke von 6,4.
Die Ausbreitung: Das Beben war auch in Teilen der Nachbarländer China und Thailand zu spüren. In der thailändischen Hauptstadt Bangkok bebte der Boden minutenlang. Wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete, waren die Erschütterungen auch in der südwestchinesischen Provinz Yunnan deutlich zu spüren. In der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi spürten Menschen das Beben ebenfalls deutlich. In Myanmar herrscht Sorge, dass Dämme am Fluss Irrawaddy beschädigt worden sein und brechen könnten. Die Opfer: Mindestens 147 Menschen sind Berichten zufolge bei der Erdbebenkatastrophe gestorben. In Myanmar starben nach vorläufigen Regierungsangaben 144, mehr als 730 wurden verletzt. Weitere zuverlässige Angaben aus den anderen betroffenen Ländern fehlen. In Thailand sollen mindestens drei Menschen umgekommen sein, wie die dort ansässige Tageszeitung „The Nation“ unter Berufung auf nationale Behörden meldete. Thailands Institut für Notfallmedizin meldete dort ebenfalls drei Tote und sprach von 68 Verletzten. Nach Angaben der geschäftsführenden deutschen Bundesregierung gibt es vorerst keine Hinweise auf deutsche Opfer. Vermutlich werden die Zahlen weiterhin stark steigen.Die ersten Reaktionen: Die Militärjunta in Myanmar rief in mehreren Regionen den Notstand aus. Juntaführer Min Aung Hlaing sagte im staatlichen Fernsehen, dass er Hilfe der internationalen Gemeinschaft und anderen Organisationen angefordert habe. Auch habe er Indien und dem Verband südostasiatischer Nationen erlaubt, Helfer in den Regionen zu unterstützen. Die EU unterstützt nach eigenen Angaben bereits mit Satellitenbildern und hat weitere Hilfe angeboten. Der Malteser Hilfsdienst stellt zunächst 250.000 Euro Nothilfe zur Verfügung – die Caritas weitere 100.000 Euro. Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb bei X: „Nach dem schweren Erdbeben in Myanmar und Thailand sind unsere Gedanken bei den Opfern, ihren Familien und Freunden. Wir hoffen, dass die Suche nach Vermissten rasch gelingt und wünschen den Verletzten schnelle Genesung.“
Was wir nicht wissen
Die Betroffenen: Wie viele Verletzte oder Tote es in den betroffenen Regionen gibt, ist noch unklar. Unter den Trümmern eingestürzter Gebäuden in Myanmar und Thailand werden noch Dutzende Menschen vermutet.Die Schäden: Auch das genaue Ausmaß in den Ländern ist noch nicht bekannt. Das Rote Kreuz in Myanmar spricht jedoch von verheerenden Schäden.Die Nachbeben: Wissenschaftler rechnen in den nächsten Stunden bis Tagen mit Nachbeben der Stärke 6 bis 6,5. „Das ist ein typischer Prozess“, sagt der Geophysiker Oliver Heidbach vom Deutschen Geoforschungsinstitut (GFZ) in Potsdam der Nachrichtenagentur DPA. Es könne Nachbeben-Serien geben, die in der Anzahl und Stärke mit der Zeit abnehmen. Alternativ kann es ein weiteres starkes Beben geben. Die seismischen Wellen könnten erhebliche weitere Schäden anrichten, da sie auf bereits beschädigt Gebäude treffen.
Hinweis. Die Zahl der Toten wurde aktualisiert.