Auf unhöfliches Verhalten fällt uns oft so schnell keine passende Reaktion ein. Dabei reichen meist drei kleine Worte, um jemanden freundlich in die Schranken zu weisen.
Manchmal ist man einfach völlig vor den Kopf gestoßen, wenn sich jemand unmöglich verhält. Sei es privat oder beruflich, in Gesellschaft oder unter vier Augen. Dann bleibt vor lauter Überraschung die Sprache weg, Emotionen überkommen einen, man möchte trotzdem sachlich bleiben. Beleidigt schweigen, verletzt zurückpöbeln oder diplomatisch über die Grenzüberschreitung des Gegenübers hinwegsehen? Wie reagiert man in so einem Fall bestmöglich?
Eines ist jedenfalls nahezu immer der Fall: Die perfekte, schlagfertige Antwort kommt einem erst Stunden später in den Sinn – wenn man in Ruhe über das Vorgefallene nachdenken kann.
Unhöfliche Menschen in die Schranken weisen
Sara Jane Ho, eine in Harvard ausgebildeten Knigge-Expertin und Geschäftsfrau, kann hier weiterhelfen. Denn ihr zufolge braucht es nur drei Wörter, um einen Pöbler aus dem Konzept zu bringen. Und zwar diese: „Geht’s dir gut?“ Oder: „Geht’s Ihnen gut?“ Dabei sollte man nicht schnippisch oder wütend klingen, sondern möglichst freundlich. „Ich will nicht beleidigend sein“, erklärt Sara Jane Ho. „Ich sage das aus einer Haltung der Fürsorge heraus, und das hilft üblicherweise dabei, die andere Person in Schach zu halten.“
Laut Ho zeigt man so auf, dass das Verhalten des Gegenübers so völlig abseits der Gepflogenheiten lag, dass man sich tatsächlich Sorgen um seinen Zustand macht. Das bringe unhöfliche Rüpel schnell auf den Boden der Tatsachen zurück und optimalerweise folge eine Entschuldigung. Im jedem Fall werde der Missetäter gezwungen, sich mit seinem eigenen Benehmen auseinanderzusetzen.
Nicht alle Rüpel sind lernfähig
Es gibt aber durchaus auch Beleidigungen und Unhöflichkeiten, die laut der Knigge-Expertin nicht einmal diese raffinierte Entgegnung verdienen. Besonders schwere und beabsichtigte Affronts sollte man demnach besser mit Schweigen strafen – und denjenigen, von dem sie ausgingen, am besten dauerhaft mit Ignoranz.
Quellen: „Elle“, „Arbeits-ABC“