Fußball-Bundesliga: „Wellenreiter“ Schäfer will mit Union zurück nach Europa

Den Kampf um den Klassenerhalt kann Andras Schäfer mit Union bereits im kommenden Spiel gewinnen. Doch der 26-jährige Ungar möchte seinen Kampfgeist noch mit weiteren Zielen stillen.

Die Achterbahnfahrt von Union Berlin von der zweiten Liga in die Champions League und zurück in den Abstiegskampf der Bundesliga gleicht der Karriere von Andras Schäfer. „Meine Karriere ist auch so wellenartig“, sagte der Mittelfeldspieler der Köpenicker, der seit Januar 2022 unter Vertrag steht, in einer Medienrunde, „Anfang der Saison habe ich gespielt, dann weniger. Unter dem neuen Trainer zunächst gar nicht, jetzt wieder. Das war nicht so einfach für mich. Aber ich bin ein großer Kämpfer.“

Sieg in Frankfurt als Wendepunkt

Seit fünf Spielen hat sich der ungarische Nationalspieler wieder mehr und mehr Einsatzminuten erarbeitet, seit fünf Spielen hat Union nicht mehr verloren. „Der wichtigste Moment war das Spiel in Frankfurt, dass wir drehen konnten nach einem 0:1-Rückstand“, sagte Schäfer, der bei den Hessen nach seiner Einwechslung mithalf, den Rückstand in einen 2:1-Erfolg umzuwandeln. Es folgten das 1:1 gegen Rekordmeister Bayern München, ein 2:1 beim SC Freiburg sowie ein 1:0 daheim gegen Wolfsburg und abschließend ein torloses Remis bei Titelverteidiger Bayer Leverkusen.

Durch die elf Zähler aus den fünf Partien könnte Union im besten Fall schon nach dem kommenden Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am Samstagabend im Stadion An der Alten Försterei (18.30 Uhr/Sky) den vorzeitigen Klassenerhalt feiern. „Wir haben sehr gut gekämpft und als Mannschaft gut funktioniert“, sagte Schäfer über das Erfolgsrezept, dass bereits unter Urs Fischer funktionierte. 

„Sind wieder eklige Mannschaft“

Doch die zahlreichen Trainerwechsel nach dem Schweizer Erfolgscoach nagten auch an der Mannschaft und an Schäfer: „Wir hatten in den letzten eineinhalb Jahren vier oder fünf Trainer, das ist nicht so ganz einfach. Wir brauchten jetzt ein paar Wochen unter Steffen Baumgart, jetzt machen wir es gut. Wir sind wieder diese eklige Mannschaft.“

So eklig, dass Schäfer, der sich vorstellen kann, in den nächsten zehn Jahren für Union zu spielen, auch wieder an andere Tabellenregionen denkt. Die damalige Saison von Union in der Champions League hatte Schäfer aufgrund von Verletzungen verpasst, nun will der Kämpfer wieder in die europäische Königsklasse zurück: „Das ist der größte Traum eines Spielers.“

Schäfer peilt erste WM-Teilnahme mit Ungarn seit 40 Jahren an

Für Schäfer aber nur ein Traum – ein weiterer kann sich auch erfüllen: Die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2026 – es wäre für Ungarn die erste Teilnahme seit 40 Jahren. „Diese 40 Jahre waren sehr lang“, sagt Schäfer, der noch nie eine ungarische Nationalmannschaft bei einer WM vom Fernseher aus sehen konnte, „ich hoffe, dass wir dieses Ziel erreichen. Es wird schwer gegen Portugal und Irland, aber es möglich. Wir müssen 150 Prozent liefern, wie in jedem Spiel.“ Egal, ob in der Nationalmannschaft oder mit Union.