Die Nachricht vom Tod des katholischen Oberhauptes sorgt für Betroffenheit im Bundesland. Viele sehen Franziskus als einen besonderen Pontifex.
Zugewandter Impulsgeber: Der Tod von Papst Franziskus hat auch in Rheinland-Pfalz Trauer und Anteilnahme ausgelöst. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Limburger Bischof, Georg Bätzing, nannte ihn einen „großen Papst“. Franziskus sei auch ein mutiger Erneuerer gewesen, teilte Bätzing mit. „In tiefer Trauer verbeugen wir uns vor einem Papst, dem es ein Anliegen war, unter den Menschen zu sein und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen.“
Persönliches Treffen mit dem Papst
Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) sagte, er habe Papst Franziskus „als einen sehr beeindruckenden und weltgewandten Menschen kennengelernt, der die Sorgen und Nöte der Menschen ernst nahm“. Schweitzer war erst Anfang Februar von dem Kirchenoberhaupt zu einer Audienz in Rom empfangen worden. Das Gespräch mit dem katholischen Kirchenoberhaupt sei eindrucksvoll, tief und ermutigend gewesen. „Es wird mir immer in lebendiger Erinnerung bleiben.“
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf zeigte sich ebenfalls erschüttert vom Tod Franziskus‘, betonte aber, er sei zugleich „dankbar für diesen Papst“. Während seines knapp zwölfjährigen Pontifikats habe dieser eine „ganz neue Akzentsetzung in der Kirche“ vorgenommen und auch einen neuen Stil gelebt. Er habe Themen und Regionen in den Blick genommen, die zuvor nicht zentral im Blickfeld gelegen hätten.
Franziskus als Wegbereiter und Impulsgeber
Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wieseman erklärte in einem Brief an die Pfarreien und Mitarbeitenden des Bistums, während der Amtszeit von Franziskus habe sich das Gesicht der katholischen Kirche tiefgreifend verändert. Vom ersten Tag seiner Wahl an habe sich dieser „für eine demütige und den Menschen zugewandte Kirche eingesetzt“. Zugleich sei er ein wichtiger Wegbereiter und Impulsgeber gewesen, der sich für eine umfassende Reform der Kirche eingesetzt habe.
Die evangelischen Kirchen würdigten unter anderem den Einsatz Franziskus‘ für die Gemeinschaft der Christen: Die Präsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Christiane Tietz, nannte den gestorbenen Papst einen „demütigen und bescheidenen Kämpfer für Frieden und soziale Gerechtigkeit“ und ein „Vorbild für eine Ökumene des Handelns“. Dieses Engagement sei ein „bleibendes Vermächtnis für die gesamte christliche Gemeinschaft“, sagte sie einer Mitteilung zufolge.
Erinnerung an „offenes Wesen“
Die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dorothee Wüst, erklärte in einem Kondolenzschreiben: Franziskus‘ „offenes und nahbares Wesen“ habe Brücken gebaut und viele über konfessionelle Grenzen hinweg berührt.
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner würdigte den Papst als Brückenbauer. „Er suchte die Begegnung mit anderen christlichen Konfessionen ebenso wie mit den Weltreligionen außerhalb des Christentums“, teilte die CDU-Politikerin mit.