Anteilnahme: Gedenkgottesdienst für sechsjährigen Pawlos

Der Tod des Sechsjährigen hat viele Menschen in und um Weilburg bewegt. Ein Gottesdienst soll Angehörigen, Einsatzkräften und Helfern die Möglichkeit für Trauer und Gedenken geben.

Nach dem Tod des sechsjährigen Pawlos, der nach wochenlanger vergeblicher Suche am Ostersonntag aus der Lahn geborgen wurde, gibt es am kommenden Mittwoch (30. April) einen ökumenischen Gedenkgottesdienst. Dieser solle Raum für Trauer, Erinnerung und Gemeinschaft bieten, teilte die Stadt Weilburg mit. Die Kommune und die Kirchen laden zu dem Gottesdienst ein. 

Neben der Familie des Jungen würden zu dem Gottesdienst auch Hessens Innenminister Roman Poseck, Weilburgs Bürgermeister Johannes Hanisch (beide CDU) sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Gesellschaft, Kirche und von Hilfsorganisationen erwartet. Auch der Limburger Bischof Georg Bätzing habe sein Kommen in Aussicht gestellt. Die Bevölkerung Weilburgs sei ebenfalls herzlich eingeladen, an dem Gedenken teilzunehmen. 

„Mit großer Betroffenheit blickt die Stadt Weilburg auf die tragischen Ereignisse rund um das Verschwinden und den Tod des sechsjährigen Pawlos zurück, der in der Lahn ums Leben kam“, hieß es in der Mitteilung. „Die Anteilnahme und das unermüdliche Engagement zahlreicher Helferinnen und Helfer während der intensiven Suche haben tief berührt und Trost gespendet – der Familie, den Freunden und der gesamten Gemeinschaft.“

Bestattung im engen Familienkreis

Gestaltet werde der Gedenkgottesdienst in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde Weilburg und der Katholischen Pfarrei Heilig Kreuz Oberlahn in der Weilburger Schlosskirche. Die Bestattung des Kindes sei im engen Familienkreis geplant, hieß es von der Stadt. 

Der Sechsjährige, der nach Polizeiangaben eine „autistische Veranlagung“ hatte, war am Ostersonntag nach wochenlanger banger Suche tot in der Lahn in Weilburg gefunden worden. Laut Obduktionsergebnis ertrank er bereits kurz nach seinem Verschwinden. Die Staatsanwaltschaft Limburg führt in dem Fall ein Todesermittlungsverfahren. Dabei werde auch geprüft, ob Anhaltspunkte für eine Verletzung der Aufsichtspflicht vorlägen, hatte die Behörde mitgeteilt. 

Zeitweise Hunderte Helfer an der Suche nach Pawlos beteiligt 

Der Erstklässler war am 25. März mittags ohne ersichtlichen Grund aus seiner Förderschule in Weilburg weggelaufen. Sein Verschwinden war laut Schulamt innerhalb einer Minute aufgefallen. Die Suche nach dem Jungen begann wenig später und lief auch bundesweit über Informationstafeln an Bahnhöfen und an öffentlichen Plätzen. In und um Weilburg hatten sich zeitweise Hunderte Einsatzkräfte und Helfer daran beteiligt. Auch spezialisierte Taucher und ein Aufklärungsflugzeug der Bundeswehr kamen zum Einsatz.

Nach seinem Verschwinden war der Junge noch einmal am Weilburger Bahnhof gesichtet worden. Auch ein Video tauchte auf, das den Jungen laut Polizei „mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit“ zeigte. Den Angaben zufolge war darauf zu sehen, wie das Kind auf einer stark befahrenen Straße stand und ein Mann ihn von der Fahrbahn begleitete. Der Mann hatte nach Polizeiangaben unmittelbar danach den Notruf gewählt und seine Beobachtungen geschildert, doch der Junge sei davongelaufen.