Der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller setzt sich für eine Kurskorrektur unter einem neuen Papst ein. Franziskus hatte sich Homosexuellen zumindest etwas angenähert.
Der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller erwartet vom neuen Papst eine Kurskorrektur im Umgang der katholischen Kirche mit Homosexuellen.
Eine Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe widerspreche „völlig der Lehre der Bibel“, sagte der 77-Jährige der italienischen Zeitung „La Stampa“. „Wir können nicht die Gender-Ideologie akzeptieren, die der Lehre der Kirche widerspricht.“
Kardinal Müller galt als Kritiker von Papst Franziskus
Der gestorbene Papst Franziskus hatte es grundsätzlich erlaubt, gleichgeschlechtliche Paare zu segnen. Müller, einer der prominentesten Kritiker des Argentiniers, hatte bereits in der vergangenen Woche Kritik am Kurs von Franziskus geäußert und gefordert, dass der neue Papst den Islam-Dialog überdenke und den Umgang der Kirche mit Homosexuellen ändere. „Die Stärke der Kirche liegt in der Wahrheit, nicht in Kompromissen“, sagte er nun.
Müller darf als einer von drei deutschen Kardinälen unter 80 Jahren mit über den neuen Papst entscheiden. Das Konklave zur Wahl eines neuen Oberhaupts der katholischen Kirche beginnt am 7. Mai.