Medienbericht: Tausende Extremisten in Deutschland sind legal bewaffnet

Eine Erhebung zeigt: Mindestens 2500 Extremisten in Deutschland besitzen legal Schusswaffen, darunter viele Rechtsextremisten. Der Aktionsplan der Regierung zeigt kaum Wirkung.

In Deutschland besitzen einem Medienbericht zufolge mindestens 2500 als Extremisten eingestufte Menschen legal Schusswaffen. Das berichteten NDR und WDR am Freitag unter Berufung auf eine eigene Umfrage in den zuständigen Behörden der 16 Bundesländer. Demnach sind mit 1765 mehr als zwei Drittel dieser Menschen Rechtsextremisten, Neonazis, sogenannte Reichsbürger oder radikale Querdenker.

Regierung wollte Extremisten entwaffnen

Die Zahl ist dem Bericht zufolge allerdings wenig aussagekräftig, die tatsächliche Anzahl dürfte noch höher liegen: Nur elf der 16 Bundesländer hätten angegeben, wie viele Waffen im Besitz von Extremisten sind, nur acht angegeben, welcher Art von Extremismus die jeweiligen Waffenbesitzenden angehören.

Laut NDR und WDR sind in Baden-Württemberg 661 Schusswaffen in der Hand von Extremisten. Hier wurden aber keine Angaben über die Art des Extremismus gemacht. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es 447 und in Rheinland-Pfalz 386 rechtsextreme Waffenbesitzer.

150 Menschen aus linksextremistischen, islamistischen oder anderen Spektren zählten ebenfalls deutschlandweit zu den legalen Schusswaffenbesitzern.

Im März 2022 hatte die damalige Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) einen Aktionsplan gegen Rechtsextremismus vorgestellt. Dieser setzte sich unter anderem zum Ziel, das rechtsextremistische Spektrum konsequent zu entwaffnen. Laut damaligem Lagebild verfügten rund 1500 „nachrichtendienstlich als mutmaßliche Rechtsextremisten gespeicherte Personen“ über Waffenscheine.