Lovescamming: Mann im Wetteraukreis um 80.000 Euro betrogen

Ein Jahr lang lebt ein Mann im Glauben an eine Liebschaft zu einer Frau. Am Ende wird er um zehntausende Euro betrogen.

Sogenannte Lovescamming-Betrüger haben einen Mann im Wetteraukreis um eine Geldsumme von rund 80.000 Euro gebracht. Wie die Polizei mitteilte, kam der 61-Jährige aus dem östlichen Wetteraukreis im August 2024 über Facebook mit einer angeblichen Frau in Kontakt, die vorgab, als US-Soldatin im Jemen stationiert zu sein. 

Sie hätten einige Zeit auch über andere Messengerdienste geschrieben, bis die Frau sagte, dass sie Gefühle für den Mann hege. Schließlich behauptete sie laut Polizei, eine Erbschaft im Wert von mehr als vier Millionen Euro von ihrem Vater erhalten zu haben – neben Geld auch mehrere Goldbarren. 

Versprechungen vom gemeinsamen Leben

Diese Goldbarren habe die angebliche Soldatin bei sich im Jemen in einer Kiste. Da diese dort jedoch nicht sicher seien, wolle sie die Kiste nach Deutschland zu dem 61-Jährigen schicken. Der Mann solle die Barren verwahren bis die Frau aus dem Einsatz zurückkehrt und sie ein gemeinsames Leben in Deutschland beginnen könnten, hieß es. 

Für den Transport sollte der Wetterauer aufkommen und so zahlte er im Glauben an die tatsächliche Existenz der angeblichen US-Soldatin und ihrer Erbschaft verschiedene Zahlungsaufforderungen und nahm dafür sogar Kredite auf. Nach ersten Schätzungen überwies er mehr als 80.000 Euro an die Betrüger. Mehr als ein Jahr lang sei der Mann den Kriminellen aufgesessen, bis der Betrug erst Anfang dieser Woche aufflog. 

Love-Scamming ist eine Form des Internetbetrugs, bei der Betrüger gefälschte Online-Profile nutzen, um emotionale Bindungen zu Opfern aufzubauen und diese dann finanziell ausbeuten.