Alt-Bundespräsident: Kretschmann: Verlieren mit Köhler einen Vordenker

Am frühen Morgen ist Altbundespräsident Horst Köhler gestorben. Im Südwesten löst sein Tod Betroffenheit aus, das ehemalige Staatsoberhaupt hatte viele Verbindungen nach Baden-Württemberg.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat den verstorbenen früheren Bundespräsidenten Horst Köhler als große und bedeutende Persönlichkeit Baden-Württembergs gewürdigt. „Mit ihm verlieren wir einen Vordenker, der klare Worte nicht scheute und den Mut hatte, anzuecken, wenn es notwendig war“, sagte der Grünen-Politiker.

Auch nach seiner Amtszeit sei Köhler eine prägende Stimme im gesellschaftlichen Diskurs geblieben und habe sich unermüdlich für globale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung eingesetzt. „Besonders sein Einsatz für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Afrika sowie sein Engagement für den Klimaschutz sind ein bleibendes Vermächtnis“, sagte Kretschmann.

Köhler war am frühen Samstagmorgen im Alter von 81 Jahren verstorben, wie das Bundespräsidialamt mitteilte.

Köhler wuchs in Ludwigsburg auf

Köhler war als Kind mit seiner Familie nach einer Flucht aus Polen über verschiedene Stationen nach Baden-Württemberg gekommen und dann in Ludwigsburg aufgewachsen. Die Stadt hatte Köhler und seiner Ehefrau Eva Luise 2011 die Ehrenbürgerwürde verliehen und trauert nun um Köhler.

„Ludwigsburg verliert einen Menschen, der die Stadt stets in seinem Herzen getragen hat“, sagte Oberbürgermeister Matthias Knecht (parteilos) einer Mitteilung zufolge. Heimat und privates Glück von Köhler seien stets mit der Stadt verbunden gewesen, so Knecht. 

Köhler war 1953 als Kind mit seiner Familie in die Stadt nördlich von Stuttgart gekommen. Dort legte er den Angaben zufolge auch 1963 sein Abitur ab. Seine Ehefrau Eva Luise ist gebürtige Ludwigsburgerin. Nach der Schulzeit studierte Horst Köhler an der Universität in Tübingen Wirtschaftswissenschaften, im Anschluss war er Mitarbeiter am Institut für angewandte Wirtschaftsforschung in der Unistadt am Neckar.