Wetterbericht: Darum hat der Regen auch Vorteile

Nach Monaten mit wenig Niederschlag entspannt sich die Lage an Donau, Neckar, Oberrhein und am Bodensee etwas. Was Fachleute jetzt zur Entwicklung bis Ende Juli sagen.

Dank des Regens ist an den Flüssen im Südwesten eine leichte Entspannung in Sicht. „Die Anzahl der Pegel, die aktuell Niedrigwasser melden, wird im Laufe der Woche deutlich zurückgehen“, teilte das Niedrigwasser-Informationszentrum (NIZ) Baden-Württemberg mit. Mit Blick auch auf die Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sollte man dieser Tage sicherheitshalber Regenschirm oder Regenjacke im Gepäck haben.

Heute soll es gebietsweise regnen und am Nachmittag zunehmend freundlich werden. Mittwoch dürfte es laut dem DWD meist trocken bleiben, bevor in der Nacht zum Donnerstag voraussichtlich Schauer aufziehen. Am Tag selbst soll es der Vorhersage zufolge stark bewölkt sein. Schauer und Gewitter seien dann möglich, heißt es. Die Höchsttemperaturen könnten in den kommenden Tagen – außer am Mittwoch – meist näher an der 20-Grad-Marke liegen als an 30 Grad.

Welche Regenmengen nötig wären

Angesichts der niedrigen Wasserstände in vielen Flüssen des Landes zeigen die Vorhersagen für die kommenden Tage laut NIZ mindestens bis Ende des Monats eine leichte Entspannung. Im Juli habe es bisher im landesweiten Mittel rund 49 Millimeter geregnet (Stand 21. Juli), wie die Einrichtung der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) in Karlsruhe erläuterte. Eine Niederschlagshöhe von einem Millimeter entspricht dem DWD zufolge einer Niederschlagsmenge von einem Liter pro Quadratmeter. 

Für eine nachhaltige Entspannung der Niedrigwasserlage müsste laut NIZ in diesem Monat allerdings mindestens der landesweite mittlere Juli-Niederschlag von rund 91 Millimetern erreicht werden. Und der sollte möglichst als sogenannter Landregen fallen, also langanhaltend mit geringer Intensität. 

„Denn die Ursache für die niedrigen Wasserstände sind die geringen Niederschläge der letzten Monate“, erläutern die Fachleute. Der Juni sei mit rund 74 Millimetern Niederschlag deutlich zu trocken gewesen. „Dies entspricht nur rund 69 Prozent des langjährigen Durchschnitts für den Monat Juni.“ Ähnliches gelte für die Vormonate: Von Februar bis Juni seien nur rund 57 Prozent der für diesen Zeitraum üblichen mittleren Menge gefallen.

Zur aktuellen Lage 

Jeweils knapp ein Drittel der 100 NIZ-Pegel sind den Angaben nach derzeit im niedrigen beziehungsweise sehr niedrigen Bereich. Acht Pegel meldeten sogar extrem niedrige Wasserstände. Das gelte beispielsweise für die Donau. Ab Donnerstag sei an dem Fluss aber eine leichte Entspannung in Sicht, hieß es. 

Auch für Oberrhein und Neckar erwarten die Expertinnen und Experten, dass die Wasserstände im Laufe der Woche ansteigen. In beiden Fällen wird die Lage jedoch auch etwas entspannter eingestuft als an der Donau.

Im Bodensee lag der Wasserstand am Pegel Konstanz mit 3,39 Metern (Tagesmittel 20. Juli) 58 Zentimeter niedriger als der saisonale mittlere Wert für diesen Kalendertag. Ein niedrigerer Wasserstand an einem 20. Juli wurde den Daten zufolge zuletzt im Jahr 2023 mit 3,36 Metern gemessen. Auch hier geht die NIZ davon aus, dass sich die Lage entspannen wird: „Die Vorhersagen zeigen einen leicht ansteigenden Wasserstand in den nächsten Tagen.“

Für Fauna und Flora wichtig sind zudem die Wassertemperaturen. Diese liegen der Analyse zufolge an Rhein, Neckar, Donau und deren Nebenflüssen an nahezu allen Gewässergütestationen im durchschnittlichen Bereich für Mitte Juli. „Gegenüber den Anfang Juli infolge außergewöhnlicher Witterungsverhältnisse gemessenen Extremwerten, die deutlich oberhalb des langjährigen Maximus lagen, ist eine spürbare Normalisierung festzustellen.“